HHCDJ - Hamburgs Cache des Jahres

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Interview mit Datum
Mystphi 12.08.2011
Diana Millgramm 06.03.2013
Dobranski 13.05.2013
Tollkühn79 22.08.2013
Häsämähäää 12.02.2014
papalotta 15.02.2015
Hoermi00 09.02.2015
Planet_P 10.02.2015
HHnilsHH 08.02.2015
mattilittletiger 10.02.2015

HHCDJ im Gespräch mit Diana Millgramm

HHCDJ: Hallo Diana. Zunächst einmel vielen Dank, dass Du dir Zeit für dieses Interview genommen hast. Man kennt dich als Redakteurin des Geocaching-Magazins. Wie bist du zu diesem Job gekommen?
Ich habe genau wie alle anderen das erste Heft gelesen. Und dann dachte ich: "Hey, ich war letztes Jahr zum Cachen in 15 Ländern, da gäbe es einiges zu schreiben." Außerdem bin ich ja hauptberuflich Redakteurin - da hab ich mich einfach bei Christian Gallus beworben.
HHCDJ: Unter anderem hast du den tollen Artikel über "Caches in Hamburg" und "Hamburgs Cache des Jahres" geschrieben. Wie bereitest du dich auf deine Artikel, speziell natürlich den über Hamburg, vor?
In Norddeutschland gibt es ja die Topcacherlisten. Und wer kann mir besser sagen was gut ist, als die erfahrenen Dosensucher vor Ort? Im Fall Hamburg habe ich da einige Leute angeschrieben und die haben mich dann mit Klasse Tipps versorgt. Ihr hattet ja auch einige super Dosen für mich auf Lager. Aber sonst ist das oft schon ein ziemlich zeitaufwändiges Rumsuchen, was sich zu machen lohnt.
HHCDJ: Was hat dir an den Caches in Hamburg besonders gut gefallen?
Ich hab noch nirgends so viele technische Spielereien erlebt - und vor allem nicht auf dem Niveau. Man hat halt wirklich verrückte Sachen entdeckt und tolle Orte gesehen. Und ganz wichtig: Die norddeutschen Cacher sind wahnsinnig herzlich und hilfsbereit!
HHCDJ: Du hattest ja schon angekündigt evtl. nochmal nach Hamburg kommen zu wollen. Wird es wieder einen großen Artikel im Geocaching-Magazin geben?
Nein, dann werden wir privat kommen und noch einige der tollen Caches machen, die wir im Heft vorgstellt haben, aber beim letzten Mal nicht dazu gekommen sind. Jetzt werde ich für's Heft wohl Passau, Las Vegas und Kalifornien angehen - da wird die Planung dann auch wieder ein wenig schwieriger.
HHCDJ: Wie und wann bist Du eigentlich zum Geochaching gekommen?
Ich hatte da vor vielen Jahren schonmal von gehört, es dann aber wieder vergessen. Es ist mir aber immer wieder mal im Kopf rumgegeistert und dann dachte ich irgendwann, dass ich es doch mal testen muss und hab mir ein Garmin etrex Legend HCX bestellt und bin losgezogen. Leider war die Darstellung der Koordinaten falsch eingestellt und ich bin irgendwo in einem sumpfigen Waldstück gelandet. Beim nächsten Mal hat das dann schon besser geklappt, wobei ich bei meinem ersten Multi mehrere Anläufe gebraucht habe. Ich bin ja auch immer alleine unterwegs gewesen, weil außer mit noch kaum jemand gecacht hat. Am 4. April 2008 habe ich übrigens meine erste Dose gefunden. Nach und nach haben dann viele meiner Freunde auch angefangen, die es mit mir probiert haben. Es ist ja sehr einfach Leute fürs Dosensuchen zu begeistern.
HHCDJ: Was macht für Dich die Faszination Geocaching aus?
Dass man an Orte kommt, die man sonst niemals gesehen hätte. Zum Beispiel in Island waren wir an schwarzen Lavastränden und an heißen Quellen, die sonst sicher kein Tourist sieht. Oder wir sind mitten im Wald unter einem Berg durch einen Spalt in einen unterirdischen, gemauerten Raum eingestiegen - total verrückte Plätze halt, wo manchmal auch keiner mehr sagen kann, wieso es die eigentlich gibt. Ach ja: Und ich hasse spazieren gehen und komme so trotzdem mal an die frische Luft. Und das mit unglaublich viel Spaß.
HHCDJ: Kommen wir nun zu deiner Caching-Erfahrung. Welche Caches sind dir in deiner Cacher-Karriere am positivsten im Gedächtnis geblieben?
Die wo man etwas total verrücktes machen musste - zum Beispiel beim "Wackelmännchen" einen alten Bahnmasten hochklettern oder zahlreiche Lost PLaces. Es ist wahnsinnig beeindruckend, was in Deutschland überall noch rumsteht. Da findest Du noch vollständige Aktenräume mit den Geschäftsunterlagen von Firmen, die es schon Jahre nicht mehr gibt. Aber mir sind auch viele tolle Multis und Nachtcaches in Erinnerung geblieben, wo die Owner jede Station sehr liebevoll gestaltet haben. Und einige wirklich tolle Events, bei denen man supersympathische Cacher kennen gelernt hat. Prinzipiell lautete mein Motto früher immer: "Wenn Du nicht dreckig bist, hat es keinen Spaß gemacht" - daran seht ihr ganz gut, was für Caches mir auch super gefallen.
HHCDJ: Hast du auch schonmal negative Cache-Erlebnisse gehabt?
Ich find es furchtbar, wenn Dosen verwendet werden, die schon den ersten Regen nicht überleben und dann alles so vor sich hin schimmelt. Und ich hasse es, wenn Dosen als Müllabladeplatz missbraucht werden - keiner will Eure kaputte Uhr, zerkratzte CDs oder kaputte Spielzeugfiguren. Noch schlimmer aber sind Geocacher, die sich selber zur Cachepolizei erheben und an allem und jedem rummäkeln und meinen, sie hätten das Hobby erfunden. Ach ja.. und Leute, die immer noch meinen, dass Geocacher so eine Art Geheimgesellschaft sind. Die Zeiten sind schon lange vorbei. Würden manche nicht so denken, wäre unser Hobby in der Öffentlichkeit nicht so oft so verfälscht dargestellt worden.
HHCDJ: Welche Cachearten machst du persönlich am liebsten? Wanderst du lieber kilometerweit durch den Wald, stehst du auf schnelle Tradis, oder darf es auch mal ein knackiges Rätsel sein?
Also eines vorweg: Mysteries sind ein echtes Grauen für mich. Da frage ich mich meist, was überhaupt die Frage ist. Da ich viel "unterwegs" cache, finde ich Tradis Klasse - die sind ja nicht unbedingt einfacher oder schlechter als die anderen Kategorien - aber man weiß am ehesten woran man ist. Da gibt es auch wirklich tolle Sachen. Bei Multis kann man ja leider oft nicht einschätzen, wie lange man brauchen wird und wenn man nur wenig Zeit hat, dann ist das manchmal schwierig. Die mache ich aber sonst wahnsinnig gerne - wobei es auch nicht die stundenlange Wanderung sein muss. Deshalb wird mir Euer Dorbranski wohl auch ewig in Erinnerung bleiben - alleine schon wegen den Blasen, die ich mir da gelaufen habe.
HHCDJ: Gehst du eigentlich privat auch noch cachen? Oder ist das alles nur "beruflich"?
Nein, ich gehe auch privat noch immer Dosen suchen. Letztes Jahre hatte ich allerdings wenig Zeit - da habe ich erst große Spieletage organisiert (Brettspiele sind nämlich ein weiteres Hobby von mir), dann sind wir Rallye gefahren und ich bin umgezogen. Heuer soll das wieder anders aussehen.
HHCDJ: Bist du auch selber ein Cacheowner? Und wenn ja, was für Dosen hast Du schon versteckt?
Klar habe ich auch Dosen versteckt - Cachen ist ja ein Nehmen und Geben, sonst würde es ja nicht funktionieren. Ich habe zwei Earthcaches gelegt in Dorfen und in Istanbul, sieben Tradis, zwei Mysteries, eine Letterbox und drei Multis. Mein Steckenpferd sind aber Events. Ich habe ein CITO veranstaltet und acht Stammtische rund um verschiedene Themen. Dadurch das ich jetzt umgezogen bin, werde ich aber einige meiner Dosen jetzt in vertrauensvolle Hände vor Ort übergeben. Das ist immer besser, als sich als Owner daran festzuklammern und dann doch nichts machen zu können, wenn mal was nicht stimmt.
HHCDJ: Damit wären wir am Ende. Wir möchten uns nochmals herzlich für deine Antworten bedanken und wünschen dir weiterhin Happy Hunting.
Danke - ich hoffe, dass wird für uns alle mal wieder ein Jahr mit vielen tollen Dosen und Bekanntschaften.

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